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RPlus | Blicktarget nach Marlitt Wendt
Video und Artikel zum Blicktarget nach Marlitt Wendt
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Schlauchspannung als Erregungsanzeiger

 

Es ist immens wichtig Aufregung im Training möglichst rechtzeitig zu erkennen um aufkommenden Stress direkt entgegenwirken zu können. Stress kann sich über viele, viele kleine Merkmale zeigen. Zum einen natürlich anhand der entstehenden Unruhe, am Verhalten des Pferdes wie etwa dass es das Futter hart aufnimmt, es unruhig wirkt oder gar schnappt. Außerdem anhand der entstehenden Stressmimik und bei Hengsten und Wallachen auch anhand der Schlauchspannung. Im folgenden Video sehen wir mit Quarter-Horse-Wallach Moon und seinem Herzensmenschen Mirjam ein Beispiel dafür wie wir konstruktiv damit umgehen können:

Wie kommt es dazu?

 

Zunächst einmal kann der Schlauch des Pferdes bei Entspannung sichtbar werden. Die haltende Muskulatur lockert sich, der Schlauch fällt wie bei einer Sedierung herunter und hängt schlaff herunter. Steigt der Erregungsgrad, so wird der Schlauch nach und nach stärker durchblutet, dadurch fester und steifer. Dies kann man sowohl im Stand wie auch in der Bewegung beobachten. Ein entspannter Schlauch hängt baumelnd herunter und „hüpft“ in der Bewegung eher auf und ab, eine höhere Schlauchspannung zeigt sich in einem mehr oder weniger stark zur Bauchdecke gerichteten Schlauch und an einer harten rechts-links-Bewegung beim Laufen. Je aufgeregter das Pferd, desto wahrscheinlicher ist es dass unerwünschte Verhaltensweisen auftreten, die dem Menschen durchaus unter Umständen gefährlich werden können. Daher lege ich großen Wert darauf immer einen Blick auf den inneren Erregungsgrad des Pferdes zu behalten.

Erste Maßnahme, um wieder Ruhe herzustellen…

 

…ist für mich sofort die Anforderungen an das Pferd stark zu senken. Also nicht einfach im Training fortfahren, sondern ganz gezielt irgend eine Form der Auszeit suchen. Ein Beispiel für eine solche Auszeit wäre es mit dem Pferd zu wandern ohne es besonders zu beachten oder neue Aufgaben abzufragen. Je weniger passiert und je weniger Außenreize auf das Pferd einwirken, desto besser.

Zweite Maßnahme…

 

…ist für mich die Frage ob Berührungen überhaupt toleriert werden. Einmal um herauszufinden wie hoch der Anspannungslevel bereits ist und zum anderen um zu probieren über Kraulen oder Massagen eine körperliche Entspannung herzustellen, die sich auf eine psychische Ebene der Entspannung erstreckt.

Dritte Maßnahme…

 

… ist die eigene innere und äußere Haltung. Wer selbst weich und entspannt bleibt schafft es eher diese Stimmung auch auf das Pferd zu übertragen und einen positiven Prozess zu begleiten. Es hilft ungemein sich immer wieder daran zu erinnern, dass unser Pferd uns nicht absichtlich ärgern will, sondern sein Verhalten ein Spiegel seiner Empfindungen ist.

Vierte Maßnahme…

 

…im Training kann es sein die Entspannungszeichen des Pferdes wahrzunehmen und gezielt zu belohnen. Das können subtile Gesten wie ein ganz leichtes Senken des Kopfes, Calming Signals wie ein Lecken der Lippen und leichtes Kauen sein oder gar ein Abschnauben.

Fünfte Maßnahme…

 

…ist erst dann zur eigentlichen Aufgabe wie im Video zum Schulterherein zurückzukehren, wenn die innere Ruhe und Ausgeglichenheit wieder hergestellt ist. Übergeht man die Unruhe im Training so wird sie nach und nach immer weiter fortschreiten. Mehr noch, wir werden eine unterschwellige Aufregung, eventuell sogar eine unterschwellige Aggression von einer in die nächste Übung übertragen und im ungünstigsten Falle dann im gesamten Training zu spüren bekommen.

Was sind die Vorteile am achtsamen Training

 

Ruhe und Entspannung im Training führt zu mehr Leistungsfähigkeit beim Pferd (und Mensch). Aufgeregte Lebewesen sind überfordert, da sie im Kern überreizt sind. Zu viele Impulse prasseln auf das Nervensystem ein und der Organismus hat immer mehr Schwierigkeiten konzentriert und fokussiert zu bleiben. Ruhe und Entspannung im Training gibt uns auch Zeit. Zeit zu beobachten was eigentlich geclickt werden soll. Zeit zu entscheiden wie der nächste Arbeitsschritt aussehen kann und wie wir ihn gestalten wollen. Wer im Stress ist, der oder die hechelt buchstäblich der verspürten Aufregung hinterher. Man fragt dann oftmals immer schneller immer andere Lektionen ab und kommt immer weniger in einen langsamen, aber effektiven Arbeitsmodus. Für mich persönlich soll der Arbeitsmodus sich leicht anfühlen. Weder getrieben von einer erkennbaren Unruhe noch von dazwischen immer wieder auftauchenden unerwünschten Verhaltensweisen. In der eigenen Mitte um dem Pferd ebenfalls den Raum zur Entfaltung der Persönlichkeit zu geben.

 

Mehr zum Thema Aufregung und Schlauchspannung gibt es auch hier zu sehen und nachzulesen: Stress im Clickertraining, Energielevel im Clickertraining, Anspannung im Clickertraining

Also lieber 2 Schritte zurück und dafür in Ruhe! Marlitt

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Marlitt Wendt

 

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.

Conny Ranz

 

Ich bin Pferdefotografin und Grenzgängerin. Mit meiner Kamera bewege ich mich zwischen den Welten. Zwischen Tier und Mensch, zwischen Traum und Realität. Pferde ihrer Natur entsprechend in ihrer ganzen Persönlichkeit zu zeigen, begeistert mich damals wie heute. Dazu bin ich unter anderem europaweit auf den Spuren der Wildpferde unterwegs. Diese Begegnungen erwecken stets den Mut zur Freiheit in mir. Mit meinen Bildern durfte ich bereits an einigen Buchprojekten namhafter Verlage sowie in diversen Pferdemagazinen mitwirken. Vor allem aber verleihe ich damit unserem gemeinsamen Herzensprojekt RPlus aus vollster Überzeugung Flügel.

AUTHOR: Marlitt Wendt