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RPlus | Blicktarget nach Marlitt Wendt
Video und Artikel zum Blicktarget nach Marlitt Wendt
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Verschiedene Führpositionen

 

Heute geht es in unserem Videoartikel mal wieder um das Thema Jungpferdeausbildung, da es so immens wichtig ist einen guten Grundstein für die weitere Pferdeausbildung zu legen. Geführt werden ist dabei einer der wichtigsten Lernschritte für ein Jungpferd. Wir haben in anderen Videos bereits die freie Arbeit gesehen, in diesem soll es auch gezielt um die Arbeit mit Halfter und Führtstrick gehen. Denn aus meiner Sicht ist es in unserem Alltag je nach Haltungsform unerlässlich dass bereits Jungpferde diese Hilfsmittel zwanglos kennenlernen. Lea zeigt im Video mit ihrer jungen Reitpony-Araber-Stute Chaba worauf es dabei ankommt.

Dem Strick folgen

 

Ein wichtiger Arbeitsschritt ist für mich das Erklären der Führstrick-Hilfen. Dabei geht es mir darum, dass jedes Jungpferd den weichsten Kontaktpunkt kennenlernt. Also jenen Punkt oder Moment indem sich das Seil soweit strafft, dass der Kontakt am Halfter spürbar ist. Das ist in der Regel weit früher der Fall als es von außen sichtbar ist. Pferde spüren den Kontakt am Kopf bereits wenn das Seil noch durchhängt. Es geht also mehr um die Anfrage des Kontaktes, die Absicht die dahinter steckt. Sobald das Pferd auf diese Absicht reagiert, clicken und belohnen wir es. Daraus entsteht nach und nach eine richtungsweisende Hilfe. Es lernt dem nicht vorhandenen, aber angedachten Zug in eine bestimmte Richtung zu folgen. Das nutzen wir dazu das Pferd sowohl nach links wie auch nach rechts abwenden zu können oder auch es rückwärts schicken zu können. Wie immer geht es dabei nicht darum irgendwie mit Druck einzugreifen, am Strick zu ziehen oder das Pferd mit der Körpersprache zu bedrohen, sondern es einzuladen zu folgen und den ersten minimalen Impuls dazu zu clicken.

Von der Führ- in die Longierposition

 

Spielerisch ergibt sich so aus dem reinen Führtraining eine Vorbereitung zum späteren Longieren. Lea wendet sich dazu Chaba immer mal wieder zu und lässt sie in einem kleinen Kreis oder Halbkreis um sich herum gehen. Der Abstand zum Pferd ist dabei zunächst zweitrangig. Der entsteht durch mehr Übung und durch die Zuhilfenahme von Bodenmarkierungen wie Pylonen oder Stangen. Dabei wird der Führstrick gewissermaßen zu einer Art Leitseil, an dem sich das Pferd orientieren kann. Es sucht nach und nach immer mehr jene Länge, die der Mensch beim Mitgehen vorgibt. Wichtig ist dabei auch häufig zu belohnen.

Gangarten erarbeiten

 

Allgemein kann man schon früh beginnen beim Führtraining sowohl im Schritt wie auch im Trab zu arbeiten. Jedenfalls wenn das Jungpferd vom Energielevel dazu bereit ist. Vorsicht ist immer dann geboten wenn das Pferd durch mehr Geschwindigkeit noch überfordert ist und sich beim Traben aufregt. Dann bleibt man besser weiterhin im Schritt. Chaba ist im Video bereits so weit, dass sie an der Hand traben konnte. Daher konnte Lea die Gelegenheit nutzen auch die Futterübergabe im Trab zu erarbeiten. Das funktioniert natürlich nur wenn beide Seiten ruhig und gelassen bleiben. Ich persönlich gehe nach und nach zu einer Art Jogging neben dem Pferd über, ich laufe mit oder gehe zügig nebenher, versuche aber meinen Blick mehr nach vorne zu richten als ständig das Pferd zu beobachten. So kommt man aus dem Risiko einer zu hohen Erwartungshaltung heraus. Beim Füttern im Trab übe ich auch meine Hand länger wie eine kleine Futterschüssel am Maul des Pferdes zu belassen. Dadurch kann man über eine etwas längere Strecke hinweg die Kopfposition des Pferdes beeinflussen und einem etwaigen Verwerfen im Genick entgegenwirken. Das Ganze wird auf beiden Händen geübt, denn sowohl Mensch als auch Pferd werden auf der einen Hand vermutlich größere Schwierigkeiten haben das geschmeidig durchführen zu können.

In Ruhe stehen

 

Zwischen den Führübungen lasse ich das Jungpferd natürlich auch gerne immer wieder zum Halten kommen. Dabei lasse ich es nach und nach auch auf Entfernung zum Menschen stehen und warten. Es soll lernen allein zu bleiben und sich nicht ständig am Menschen zu orientieren und in jeder Bewegung zu folgen. Das geschieht nämlich sehr leicht, wenn man das Führen übt. Das Jungpferd lernt quasi eine Einheit mit dem Menschen herzustellen. Was ja fürs führen auch perfekt ist, im Alltag aber manchmal hinderlich sein kann. Zur Übung entfernt man sich also immer wieder gezielt vom Pferd clickt in einem Moment in dem man sich noch mit etwas Abstand zum Pferd befindet und kehrt erst zum Füttern zurück zum Pferd. Dabei ist wichtig, dass man in diesem Ablauf keine Unruhe aufkommen lässt und dass man die Futterübergabe ruhig und nicht in einer körperlichen Vorwärtstendenz durchführt. Das Pferd soll also wie Chaba im Video ruhig und gleichmäßig auf allen vier Beinen ruhen.

Ich wünsche euch viel Spaß mit euren Lieblingen! Marlitt

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Marlitt Wendt

 

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.

Conny Ranz

 

Ich bin Pferdefotografin und Grenzgängerin. Mit meiner Kamera bewege ich mich zwischen den Welten. Zwischen Tier und Mensch, zwischen Traum und Realität. Pferde ihrer Natur entsprechend in ihrer ganzen Persönlichkeit zu zeigen, begeistert mich damals wie heute. Dazu bin ich unter anderem europaweit auf den Spuren der Wildpferde unterwegs. Diese Begegnungen erwecken stets den Mut zur Freiheit in mir. Mit meinen Bildern durfte ich bereits an einigen Buchprojekten namhafter Verlage sowie in diversen Pferdemagazinen mitwirken. Vor allem aber verleihe ich damit unserem gemeinsamen Herzensprojekt RPlus aus vollster Überzeugung Flügel.

AUTHOR: Marlitt Wendt