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RPlus | Pferdekosmos der Gefühle
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Emotionen von Pferden verstehen

 

So ungleich Pferde und Menschen auf den ersten Blick zu sein scheinen, so sehr gleichen sie sich doch in ihren Grundbedürfnissen und Wünschen an das Leben. Auch Pferde streben nach Glück, sie genießen die Harmonie und haben es verdient, dass man ihre persönlichen Grenzen respektiert. Viel zu oft werden die Rechte der Pferde nicht wahrgenommen, sie müssen Dinge tun, die sie nicht verstehen und auch nicht tun wollen und das durchaus im Kontakt mit Menschen die von sich behaupten den sprichwörtlichen Pferdeverstand zu besitzen. Dabei können wir für beide Seiten das Leben so viel angenehmer gestalten, wenn wir die Kommunikationsversuche der Pferde nur bewusster wahrnehmen und uns auch mal ein wenig von unseren egozentrischen Ansprüchen lösen.

Des Weg des Gebens

 

Pferde geben freiwillig so viel, sie haben offensichtlich etwas ganz Elementares über die Beziehungspflege besser verstanden als die meisten Menschen. In ihrer Empfindsamkeit und ihrer Fähigkeit Gefühle eines anderen zu erspüren als wären es die eigenen, sind sie stets bestrebt uns ihre Vorstellung von gegenseitigem Verständnis und der Achtung vor unserer Person mitzuteilen. Ob es ihnen bewusst ist oder nicht, werden wir wohl nie erfahren, es ist aber auch nicht wichtig, denn wir können auf diesem Weg von ihnen profitieren, wenn wir diesen Wert des Gebens mit in unser Leben übernehmen. Vielleicht können wir auch etwas über uns selber lernen wenn wir uns mal mit den Augen unserer vierbeinigen Lehrer*innen betrachten und folgende Gedanken beherzigen.

Sei authentisch!

 

Sei authentisch und versuche nicht etwas vorzugeben, was du nicht fühlst. Jedes Pferd wird sofort durchschauen, wenn man nicht in sich selbst ruht und das Verhalten nicht im Einklang mit den empfundenen Gefühlen steht.

Lasse dich ein!

 

Lenke deinen Blick auf das was wirklich wichtig ist, nämlich auf die Beziehungebene zu dem*der vierbeinigen Partner*in. Pferde werden mit einem verständigen Menschen bereitwillig auch über die Grenzen ihrer Vorstellungskraft gehen und sind ständig bereit ihren Horizont zu erweitern.

Wer denken will, muss fühlen!

 

Fühlen und denken sind untrennbar miteinander verbunden. Wer denken will wie ein Pferd, muss auch das Fühlen wirklich zulassen. Jedes Bauchgefühl oder flüchtiger Gedanke haben vielleicht auf der Verstandesebene für uns Menschen keine Relevanz, aber in den Augen eines Pferdes sind gerade sie es, die den wahren Wert unserer inneren Einstellung zu ihnen offenbaren. Leg‘ dein Herz in deine Hand. Pferde wollen berührt werden. Sowohl buchstäblich mit liebevollen Händen als auch emotional durch von Herzen kommende Handlungen und Gedanken. Wer es schafft die eigene Liebe zum Gegenüber Pferd auszudrücken, wird auch sein Herz gewinnen.

Wir spiegeln uns in ihren Augen

 

Ich habe einmal auf einem Seminar gehört wie eine Kursteilnehmerin sagte, dass ihr Pferd ihr bis zu diesem wunderbaren Augenblick des gegenseitigen Verstehens noch niemals direkt in die Augen gesehen hatte. Sie war der Meinung, dass Pferde generell Menschen nicht direkt ansehen, dass es eine Form der pferdetypischen Höflichkeit wäre und ihr war dabei nie bewusst geworden, dass ihr Pferd sie einfach deswegen nicht ansehen mochte, weil es sich von ihr nicht verstanden fühlte. Pferde kommunizieren ohne Worte und sehr intensiv über den Blickkontakt, den Augenausdruck und dem gezielten Fokus ihrer Aufmerksamkeit.

Die Sehnsüchte der Pferde wahrnehmen

 

Wer einmal erlebt hat wie vielfältig wir uns auf diese Art und Weise verständigen können, der wird seinen ehrlichen Blick kaum noch von dem Leid abwenden können, welches die Augen vieler Pferde so häufig ausdrücken. Es ist so viel leichter, einfach nicht hinzusehen oder die Augen vor den berechtigten Sehnsüchten unserer Pferde zu verschließen, aber unsere Defizite werden sich immer direkt in ihren Augen spiegeln, ob wir es nun sehen wollen oder nicht. Ignorieren wir dauerhaft die Gefühle und Kontaktversuche des Pferdes, so wird es uns mit seinem starren, in sich gekehrten oder in die Ferne gerichteten Blick daran erinnern, dass wir an unserem Verhältnis zu diesen wunderbaren Wesen unbedingt etwas verändern müssen.Erkennen wir uns selbst und leben wir tatsächlich unsere menschlichen Werte der gegenseitigen Achtung und Rücksichtnahme, so spiegelt sich auch diese Intention im direkten Blick in die Pferdeaugen. Pferde werden sich endlich von uns wahrgenommen fühlen und ihrerseits sofort auf diese Kommunikationsebene eingehen, wenn sie unser ehrliches Interesse an ihrer Person wahrnehmen. Erst das einzigartige Leuchten in ihren Augen zeigt uns ob wir uns auf dem richtigen Weg zum Herzen unserer Pferde befinden.

aus „Pferdsein reloaded“

Von Herzen das Beste, Marlitt

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Marlitt Wendt

 

 

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.

Conny Ranz

 

 

Ich bin Pferdefotografin und Grenzgängerin. Mit meiner Kamera bewege ich mich zwischen den Welten. Zwischen Tier und Mensch, zwischen Traum und Realität. Pferde ihrer Natur entsprechend in ihrer ganzen Persönlichkeit zu zeigen, begeistert mich damals wie heute. Dazu bin ich unter anderem europaweit auf den Spuren der Wildpferde unterwegs. Diese Begegnungen erwecken stets den Mut zur Freiheit in mir. Mit meinen Bildern durfte ich bereits an einigen Buchprojekten namhafter Verlage sowie in diversen Pferdemagazinen mitwirken. Vor allem aber verleihe ich damit unserem gemeinsamen Herzensprojekt RPlus aus vollster Überzeugung Flügel.

AUTHOR: Marlitt Wendt