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RPlus | Blicktarget nach Marlitt Wendt
Video und Artikel zum Blicktarget nach Marlitt Wendt
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Objekttraining für Jungpferde

 

Gelassenheit in allen Lebenslagen ist ein angestrebtes Ziel, welches wir von RPlus durch gezieltes, aber nur kurzes Objekttraining bereits im Jungpferdealter beginnen möchten. Die auf dem Video einjährige Stute Chaba zeigt hier gemeinsam mit ihrem Lieblingsmenschen Lea, wie ein solches futterbasiertes Training aussehen kann. Den Beginn des Trainings mit der Plane haben wir hier für euch zusammengefasst: Fohlentraining Gelassenheit. In diesem aktuellen Video können wir im Training mit der kleinen Chaba einen weiteren Fortschritt beim Gelassenheitstraining miterleben.

Untertitel auf Deutsch verfügbar

Unten durch

 

Als Voraussetzung für das spätere Hängertraining oder für das Durchqueren eines engen Durchgangs üben wir zunächst das Durchschreiten der hoch gehaltenen Planen. Wir achten dabei darauf, dass Chaba frei folgen kann und sich in ihrem eigenen Tempo mit der Situation auseinandersetzen darf. Sie kann so die Plane berühren, stehenbleiben wie sie möchte und wird dabei immer direkt für ihren Mut belohnt. Ihre Mutter Salima gibt ihr durch ihre Anwesenheit eine zusätzliche Sicherheit. Klappt das Durchqueren des „Tunnels“ gut, so kann als neues Kriterium das scheinbar zufällige Berühren mit der Plane von oben hinzugenommen werden.

Berührungen sollen positiv besetzt werden

 

In diesem Ausbildungsstadium ist es uns wichtig das Jungpferd an möglichst viele ungewohnte Berührungsreize zu gewöhnen. Später soll ja eventuell der*die Reiter*in auf dem Rücken Platz nehmen, daher ist es gut schon im Vorfeld jegliche Berührung von oben positiv zu besetzen. Gerade weil es später passieren kann, dass einmal eine Jacke etwas am Rücken entlang streicht oder aber der*die Reiter*in eine Fliegendecke hinter sich auflegen möchte, ist es gut, dass Chaba so etwas gleich spielerisch kennenlernt. Sie wird also dafür belohnt, dass sie sich neugierig mit neuen Situationen und Gegenständen auseinandersetzt und diverse Berührungen als spannende und lösbare Herausforderung wahrnimmt. Die Plane eignet sich dafür besonders gut, weil sie sehr variabel in der Größe angepasst und eingesetzt werden kann und zudem noch einen weiteren Sinneseindruck, nämlich ein knisterndes Geräusch, vermittelt.

Das Gefühl der Einengung

 

Viele Pferde haben große Probleme damit, wenn sie körperlich begrenzt oder eingeengt werden. Es bereitet ihnen Sorge, wenn ein Durchgang zu schmal erscheint oder aber Gegenstände eng an ihrem Körper anliegen. Solche Situationen ruhig und gelassen zu akzeptieren ist daher ein Lernprozess, der sich je nach dem Wesen des Pferdekindes und seinen Vorerfahrungen auch über längere Zeit hinziehen kann und von uns nicht forciert werden sollte.

Trainingspausen sind wichtig!

 

Trainingspausen sind besonders für Jungpferde unglaublich wichtig, für sie ist nämlich alles in unserer Welt noch neu und im Zweifelsfall erst einmal unheimlich. Darüber hinaus ist es gerade bei ihnen wichtig immer in der Komfortzone des noch unerfahrenen Pferdekindes zu arbeiten, damit es nicht in Stress gerät und Fehler macht, bzw. doch Ängste und Meideverhalten entwickelt. Daher sollten die Anforderungen nur ganz langsam gesteigert werden, hierzu wählt man immer nur machbare Teilschritte für eine Trainingssession aus und beendet die kleinen Aufgaben mit einem spürbaren Erfolgserlebnis. Erst wenn das erwünschte Lernergebnis stabil im Langzeitgedächtnis unseres*unserer jungen Schüler*in abgespeichert und auch wieder abrufbar ist, nimmt man den nächsten Teilschritt in Angriff.

Plane auf den Rücken legen

 

Das Pferd wirklich mit der Plane komplett abzudecken ist eine mögliche Vorbereitung auf das später eventuell nötige Eindecken. Zunächst wird das Ablegen der Plane auf den Rücken mit Futter positiv belegt. Wichtig ist dabei zunächst nur kurze Phasen zu wählen und das Jungpferd aus der Enge der Plane zu entlassen bevor es Anzeichen von Unbehagen zeigt. Später können dann diese Phasen verlängert beziehungsweise mit einer echten Pferdedecke weiter geübt werden, um dort das Schließen der Schnallen und Gurte zu üben und das Gehen mit angelegter Decke dazuzunehmen.

Die Rolle der Mutterstute

 

Ihre Mutter Salima fungiert hier mit ihrer Anwesenheit im Training als Ruhepol für Chaba. Um ihre unterstützende Rolle zu würdigen, belohnen wir sie auch beiläufig für das freie Stehen neben der Plane. Sie kann selbst entscheiden inwieweit sie sich in den Trainingsprozess integrieren möchte. Sie erhält immer wieder ebenfalls Futter, bekommt aber hier keine feste Position zugewiesen. Es soll sich ein ganz natürlicher, ungezwungener Prozess entwickeln und nicht eine ganz bestimmte Position für Salima und eine andere für Chaba dabei von uns festgelegt werden. Hier soll also kein Trick einstudiert werden, sondern schon die entspannte Auseinandersetzung mit der Situation führt zu einem Futterlob. Daher füttert Lea ihre beiden Stuten hier eher beiläufig und markert nicht bestimmte Verhaltensweisen. Es soll hier kein Augenmerk auf eine bestimmte Bewegung gelegt werden, sondern das gesamte setting soll für Mutter und Tochter als eine positive Erfahrung erlebt werden.

Viel Spaß mit euren Sprösslingen, Marlitt

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Marlitt Wendt

 

 

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.

Conny Ranz

 

 

Ich bin Pferdefotografin und Grenzgängerin. Mit meiner Kamera bewege ich mich zwischen den Welten. Zwischen Tier und Mensch, zwischen Traum und Realität. Pferde ihrer Natur entsprechend in ihrer ganzen Persönlichkeit zu zeigen, begeistert mich damals wie heute. Dazu bin ich unter anderem europaweit auf den Spuren der Wildpferde unterwegs. Diese Begegnungen erwecken stets den Mut zur Freiheit in mir. Mit meinen Bildern durfte ich bereits an einigen Buchprojekten namhafter Verlage sowie in diversen Pferdemagazinen mitwirken. Vor allem aber verleihe ich damit unserem gemeinsamen Herzensprojekt RPlus aus vollster Überzeugung Flügel.

AUTHOR: Marlitt Wendt