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RPlus | Rolle der Nullposition
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Blick auf die Tasthaare des Pferdes

 

Erst neulich ist mir wieder aufgefallen wie feinfühlig Pferde Gegenstände oder Gräser voneinander unterscheiden können. Ein wichtiges Hilfsmittel dabei sind ihre empfindlichen Tasthaare oder lateinisch Vibrissae. Davon haben Pferde eine ganze Menge, verteilt über Kinn, Lippen, Nase und in der Nähe des Auges. Jedes einzelne dieser speziellen Haare ist ein eigenes kleines Tastsinnesorgan. Sie unterscheiden sich durch ihre größere Festigkeit und Länge deutlich von gewöhnlichen Haaren. Ein fantastischer Mechanismus im Inneren sorgt für die Weiterleitung einer Empfindung: Jedes einzelne Tasthaar enthält an der Basis, also in seinem speziellen Haarbalg eine Blutsinus genannte blutgefüllte Kapsel. Jede Bewegung des Tasthaars bringt Bewegung in das Blut in dieser Kapsel, was wiederum von Nerven um den Haarbalg herum als verstärkte Wahrnehmung in das Gehirn transportiert werden kann. Durch die umgebenen Muskeln kann das Pferd seine Tasthaare mitbewegen und so seine Umgebung genau erkunden. Besonders wenn es aufgeregt ist, stellen sich die Tasthaare um die Nüstern herum auf und weisen so so weit wie möglich nach vorne.

Auf Empfang

 

Faszinierend ist auch die Tatsache, dass jedes Tasthaar eine identifizierbare Resonanz im Gehirn, genauer gesagt im somatosensorischen Kortex hervorrufen. Sie sprechen auf jegliche Berührung an und zwar in vielfältiger Art und Weise. Genau genommen werten Pferde Informationen über die Richtung der Berührung, die Dauer, Frequenz, Geschwindigkeit und über die Auslenkung der Haare. Sie können so quasi in ihrem Kopf eine Karte erstellen von dem Raum direkt vor ihrem Maul und der Nase – sehr praktisch, da sie in diesem Bereich nur schlecht sehen können.

Und was bedeutet das im Training?

 

Bezogen auf das Training beobachte ich besonders eher schüchterne, zurückhaltende Pferde ganz genau und clicke beispielsweise bereits die Berührung des Targets mit den Tasthaaren und warte nicht erst darauf, dass ein solches Pferd seine gesamte Nase auf das Zielobjekt drückt. Auch als schwingendes Stimmungsbarometer können wir Rückschlüsse auf das innere Empfinden der Pferde in Bezug auf unsere aktuelle Trainingssession ziehen. Beim Training mit Objekten zeigt sich anhand der Stellung ihrer Tasthaare sehr deutlich, ob sie neugierig die Härchen nach vorne stellen oder doch lieber etwas reservierter auf einen neuen Gegenstand reagieren.

Liebe Grüße, Marlitt

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Marlitt Wendt

 

 

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.

Conny Ranz

 

 

Ich bin Pferdefotografin und Grenzgängerin. Mit meiner Kamera bewege ich mich zwischen den Welten. Zwischen Tier und Mensch, zwischen Traum und Realität. Pferde ihrer Natur entsprechend in ihrer ganzen Persönlichkeit zu zeigen, begeistert mich damals wie heute. Dazu bin ich unter anderem europaweit auf den Spuren der Wildpferde unterwegs. Diese Begegnungen erwecken stets den Mut zur Freiheit in mir. Mit meinen Bildern durfte ich bereits an einigen Buchprojekten namhafter Verlage sowie in diversen Pferdemagazinen mitwirken. Vor allem aber verleihe ich damit unserem gemeinsamen Herzensprojekt RPlus aus vollster Überzeugung Flügel.

AUTHOR: Marlitt Wendt