q
Welcome to moose theme.
Enter any text or widget here.
RPlus | Erst das Appetithäppchen, dann die Torte
353865
post-template-default,single,single-post,postid-353865,single-format-standard,eltd-cpt-1.0,ajax_leftright,page_not_loaded,,moose-ver-2.1, vertical_menu_with_scroll,smooth_scroll,side_menu_slide_with_content,width_370,blog_installed,wpb-js-composer js-comp-ver-5.5.2,vc_responsive

Der Einfluss des Crespi-Effekts

 

Die Reihenfolge der Darbietung und die Größe von Belohnungen sind sehr wichtige Parameter, die den Lernerfolg des Tieres und damit den Trainingserfolg beeinflussen. 1942 hat Leo Paul Crespi bereits an seinen trainierten Ratten nachgewiesen, dass diese sehr empfindlich auf eine zu geringe Belohnung reagierten. Aus diesen Versuchen wurde der als Crespi-Effekt bekannte Zusammenhang in der Lernpsychologie entwickelt. Er besagt, dass kleine Anreiz-Belohnungen, die vor der eigentlichen größeren Belohnung gegeben werden zur Verstärkung des Verhaltens führen. Umgekehrt dagegen kann eine kleinere Belohnung, die nach einer größeren überreicht wird als Strafe empfunden werden und zur Verschlechterung des Trainingsergebnisses führen.

Enttäuschung vermeiden

 

Für uns im positiven Pferdetraining ist es sehr wichtig, dass wir Enttäuschung auf Seiten des Pferdes vermeiden. Daher gilt die Grundregel, dass direkt nach einer sehr großen Belohnung keine kleine folgen sollte. Im Kontext des Trainingsverlaufs muss man also sehr genau wissen, welche Leckerlis beim eigenen Pferd wie hoch im Kurs stehen. Damit wir wirklich die „Kleingewinne“ im Trainingsprozess verwenden und nur in Ausnahmefällen einen „Jackpot“ geben. Denn alles was nach dem Jackpot kommt wird in der Regel als weniger stark belohnend empfunden. Es fällt im Vergleich zu ihm in seiner Bedeutung stark ab. Das kann unter Umständen zu einer Frustration des Pferdes führen. Achtet man beim Belohnungslernen überhaupt nicht auf diese unterschiedliche Wertigkeit der Verstärkung, sondern verteilt die eigenen Belohnungen relativ wahllos, so kann es sein, dass auch gutgemeinte Belohnungen eben nicht als Bestärkung empfunden werden und somit auch nicht das erwünschte Verhalten effektiv verstärken. Wenn wir den Crespi-Effekt bei unserem Pferd beobachten können, dann hat es sich in der Praxis bewährt unseren Trainingsaufbau daran auszurichten. So können wir etwa den Belohnungseffekt unserer Leckerlis nach Beliebtheit kategorisieren und nach der Gabe des absoluten Jackpots immer die wohlverdiente Pause einleiten, um danach dann wieder den nächsten Belohnungshöhepunkt anzusteuern.

Bleibt am Ball, Marlitt

L. P. Crespi: Quantitative variation in incentive and performance in the white rat. Am. J. Psychol., 55 (1942) 467–517.

Dein Beitrag zählt

Liebe Leserin, lieber Leser!

Unsere Fach-Artikel und Videos stehen allen Interessierten zur freien Verfügung. Allerdings erfordert das alles im Hintergrund viel Arbeit, Organisation und auch viel Geld. Deshalb benötigen wir eure finanzielle Unterstützung um weiterhin unsere Vision im Sinne der Pferde in die Welt hinauszutragen. Unterstützt uns deshalb jetzt mit einer einmaligen Spende oder richtet ein monatliches, freiwilliges Abo auf unserer Seite ein. Danke! Marlitt und Conny

AUTHOR: Marlitt Wendt