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RPlus | Einklang zweier Seelen
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Gemeinsam erstrahlen

 

Wie sieht eigentlich die Beschäftigung mit unseren Pferden aus, ist das ernsthafte Arbeit, strukturiertes Training oder freies Spiel? Entscheidend ist immer, welche Emotionen wir bei unserem Pferd in diesen Situationen anrühren und wie wir uns selber dabei fühlen. Wir möchten hier nicht „den einen richtigen Weg“ vorgeben, sondern viel mehr möchten wir uns gerade an der Vielfalt erfreuen, die jeder von uns beitragen kann, um unseren Alltag mit unseren Pferde zu bereichern. Denn das schönste an unserem Hobby ist doch einfach das Zusammensein mit unserem Pferd und in dieser Disziplin kann jeder von uns strahlen.

Zwei Seelen im Einklang

Alles, was zählt, seid ihr zwei.

Dein geliebtes Pferd.

Und du.

Du und dein Herzenspferd

 

Und wenn die Welt nun meine Trainer*innen-Künste nicht wertschätzt? Oder wenn sie mich auslachen, sie andere Methoden bevorzugen? Die Welt ist groß und die Menschheit bunt und vielfältig. Nicht alle werden dich mit dem liebevollen Blick anschauen und verstehen was du da warum machst. Daher ist die Sorge berechtigt, dass es Kritik geben könnte. Die Frage, die sich dir nur stellen sollte, ist aber nicht „Wie kann ich das verhindern?“, sondern „So what?“.

Entdecke eure Verbindung

 

Es ist nicht deine Aufgabe hier auf der Welt ein*e anerkannte*r Künstler*in in Sachen Pferdetraining zu sein, sondern du selbst und damit der*die beste Partner*in, den*die sich dein Pferd nur wünschen kann, zu werden. Deine Aufgabe ist es dich selbst zu entdecken und dich deinem Gegenüber zu öffnen, nicht mehr und nicht weniger. Also lebe deine Gefühle aus, schenke dem Pferd Zeit und deine wahren Gedanken.

Sich treu bleiben

 

Lass dich nicht mit der Welle der Ekstase mitreißen, wenn jemand dich bewundert, sondern rechne auch damit, dass andere nicht verstehen was du tust. Das was da zwischen dir und deinem Pferd geschieht, ist nur für dich und dein Herzenspferd bestimmt. Es hat in der Regel keine große Bedeutung für andere. Aber sei eine Inspirationsquelle für alle.

Alles eine Frage der Definition

 

Gerade weil es auch immer eine Frage der Definition ist, ob und wann wir überhaupt von Training sprechen. Lernen findet bei Pferd und Mensch ständig statt, das Leben an und für sich ist eine fortwährende Veränderung. Daher ist es immer auch ein Stück weit Geschmackssache in welcher Reihenfolge Aufgaben angegangen werden können. Für uns von R+ hat es sich im Allgemeinen bewährt, sich zuerst dem schwierigsten Teil zu widmen, bevor man überhaupt irgend etwas anderes macht. Und was ist dieser schwierigste Teil?

Quelle Grafik: Designed by Freepik

Das Band zwischen euch

 

Es geht um euer Herzensthema. Es geht um die Grundidee eurer Beziehung zueinander, also um eure Herzensverbindung. Diese zu finden ist ein ganz elementarer Prozess, denn nur so wird man Zufriedenheit, Demut, Dankbarkeit und auch Stolz überhaupt erleben können und nicht nur den Ideen und der Illusion von Glück anderer hinterherjagen.

Den Moment erleben

 

Also geht es darum, dich auf dein Herz und auf den Herzschlag des wunderbaren vierbeinigen Wesens neben dir zu konzentrieren und wirklich den Moment zu erleben bevor du mit irgend etwas beginnst. Noch bevor du einen Plan machst. Oder den Clicker aus der Hosentasche ziehst. Oder Möhrchen kleinschneidest. Oder gar dein Pferd in irgend einer Weise zu beeinflussen versuchst. Im ersten Schritt geht es immer und immer wieder um das pure, elementare Sein.

Fragen zulassen

 

Was ist jetzt?

Welche Gedanken kommen dir?

Was spürst du an Verbindung?

Wohin zieht dich deine Sehnsucht heute?

Einander wirklich begegnen

 

In ihrem tieferen Dasein gleichen sich auf den ersten Blick verschiedene Dinge oft ungemein. So kann eine Passage entweder verspielt und hüpfend ausgeführt werden wie ein fröhlicher Galopp eines Fohlens. Ebenso wie ein Steigen als Lektion aggressiv wie ein Spanischer Schritt sein kann. Daher ist der Kern vieler Themen: Was fühle ich in diesem Augenblick und in welche Richtung sollen sich unsere Gefühle entwickeln?

Sich in sein Gegenüber hineinspüren

 

Es ist ein Unterschied, ob ich mir vorstelle, dass eine Trainingseinheit unter dem Stichwort „albern“ stattfindet, oder unter dem Aspekt „elegant“. Den Kern der Sache treffen wir nur, wenn wir unsere Persönlichkeiten gut kennen und sensibilisiert werden für die Stimmungen des Augenblicks. Und uns verschließen gegen das „zeigen wollen“, „beweisen wollen“, „uns besser dastehen lassen wollen“. Wer diesen Gedanken immer vor jegliches Zusammensein mit dem Pferd stellt, der wird schnell merken, dass kein Platz mehr für Aggressionen oder Kleinmachen eines*einer anderen ist. Nein, wir werden stattdessen bemerken, dass uns erst das wahrlich bereichert und verbindet, was wirklich den positiven Schwingungen unserer Herzen entspringt. Dabei helfen oft auch Gedankenexperimente.

Innere Bilder

 

Es ist wichtig mit dem Vertrauten herumzuspielen, um etwas Neues entstehen zu lassen. Warum? Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass unser inneres Bild, unser visuelles Gedächtnis das ist, was wir im Laufe unseres Lebens schon reichlich gefüllt haben. Mit den vielen Bildern anderer Menschen, die wiederum oft genug nicht einmal deren eigene Herzensthemen widerspiegeln. Wir wissen oft sehr genau was wir bei anderen gut oder aber nicht so gut finden, und kennen die Rolle des*der Kritikers*Kritikerin anderer ganz genau. Ein Bild aus uns selbst entwickelt, haben aber viele von uns schon lange nicht mehr. Die Rolle als Erschaffer*in ist uns oft nicht so sehr vertraut.

Und woher nehme ich die Ideen?

 

So kann es dann auch immer wieder sein, dass es uns schwerfällt überhaupt in Kontakt zu treten mit unserem Selbst und unserer ureigenen Partnerschaft mit dem Pferd. Dass es uns unmöglich erscheint nach Aufgaben zu suchen, die uns machbar erscheinen, aber uns gleichzeitig Erfüllung versprechen.

Clixi und Curly

 

Da sind sie nun: Clixi und Curly. Clixi mit einer prall gefüllten Leckerlitasche, Curly voller Tatendrang. Der Tag ist noch jung. Clixi hält den Clicker in der Hand, doch was ist los? Sie ist völlig ratlos. Warum geht plötzlich gar nichts? Es fällt ihr nicht eine einzige kleine Übung ein, mit der sie starten könnte, keine Mini-Lektion, einfach nichts. Und dann sind da auch noch die anderen Pferdeleute. Die schauen schon so seltsam, warum Clixi und Curly immer noch rumstehen. Und was wohl das Futter in der Tasche soll. Curly ist doch nun wirklich dick genug. Und sie braucht doch einen Plan, denkt Clixi. Was, wenn es nicht auf Anhieb perfekt wird?

Es ist nicht leicht, grün zu sein. Kermit, der Frosch

Keine Panik, solche Momente kennen wir alle und deshalb solltest du einige kleine Tricks parat haben, denn du bist es, um die es hier geht: Um dich, Clixi. Nur um dich und um Curly, dein wunderbares Pferd.

Lege dein Herz in die Hand!

 

Denk´ immer daran, es gibt hier keine Bühne. Du bist kein*e Schauspieler*in und es gibt kein Publikum. Du bist du und das ist gut so. Also fang mit etwas ganz Alltäglichem an. Kannst du dein Pferd liebevoll berühren? Dann tu es. Wenn nicht, kannst du es ansehen und beobachten ohne gleich etwas verändern zu wollen. Lass‘ auf dich wirken was geschieht. Dann beginn´ mit etwas, was du schon einmal gesehen hast. Tu es auf deine Art, vielleicht einfacher als das was du kennst, vielleicht verspielter, vielleicht komplexer.

 

Oder überlege dir eine Kategorie, wie zum Beispiel „Alles was mit Gegenständen zu tun hat“ oder „Ich lege mein Herz in meine Hand und die Berührung“. Oder geh‘ alphabetisch vor, wie im Folgenden gezeigt. Das gibt dir Struktur, wenn dein Hirn zu aufgeregt ist.

Wenn etwas gelingt

 

Manche Trainingseinheiten werden gelingen. Andere dagegen werden dich nicht zum gewünschten Ziel führen. Manchmal entsteht ein Fluss, die Handlung des Pferdes startet genau an einem inspirierenden Moment, der erste Click, die erste Belohnung führt nicht nur zu einer Wiederholung des vorhergehenden Aspektes, sondern schon zum nächsten Schritt auf dem Weg zum anvisierten Ziel und somit direkt zum zweiten Click und zur nächsten Belohnung. So könnte es stundenlang weitergehen.

Der Faktor Glück im Training

 

Und manchmal? Da ist einfach der Wurm drin. Schon der erste Click war irgendwie unüberlegt, zu spät oder aber das Futter in einer ungünstigen Haltung überreicht. Wenn man diesen Weg nun weitergehen würde, würde er direkt ins Chaos führen. Und woran liegt das? Führende Trainigsexpert*innen sind sich in dieser Frage völlig einig: Es ist Glück. In manchem Momenten passt einfach alles, in anderen nicht. Es geht darum dir selbst liebevoll zuzugestehen, dass man manchmal einfach nicht das Glück auf der eigenen Seite hat, dass man aber etwas dafür tun kann, dass aus zufälligen Ereignissen glückliche Dinge entstehen.

``Hoch lebe der Unfug!`` meinte einst ein glückliches Mädchen, als man es nach der Quelle seines Glücks fragte.

Du bist deines Glückes Schmied

 

Und es geht darum, dass du die Richtung der Geschehnisse so zu lenken verstehst, dass du dich tatsächlich manchmal fragen kannst, wenn du dein Pferd anschaust „War das wirklich ich? Hab gerade ich diesen tollen Moment erlebt und damit auch geschaffen? Wie habe ich das so genial hinbekommen?“. Dann bist du ganz nah dran auf dem Weg zu eurem gemeinsamen Glück und zu dem was R+ im Kern bedeutet: Den Weg der positiven Weiterentwicklung zu wählen.

Die große Rolle der Intuition

 

Ganz klar wird es hier in R+ immer wieder um die Erkenntnisse der Verhaltensforschung, der Lernpsychologie und der Trainingslehre gehen. Darüber hinaus geht es aber quasi um das, was das „mehr“ als die Summe der Komponenten ausmacht, die Intuition, den Flow, das Gefühl. Das Plus also.

 

Es ist für uns also nicht nur spannend zu beobachten was warum funktioniert und wie wir die Gesetzmäßigkeiten der positiven Verstärkung kennenlernen und anwenden können. Vielmehr ist es uns wichtig, die Metaebene mit einzubeziehen: Was genau sagt das Pferd in einer Situation? Was können wir hier lernen? Ich möchte dem Pferd eine Bühne verschaffen, auf der es mit mir in Beziehung treten kann und seine ganz eigene Persönlichkeit, seine typischen Verhaltensweisen, schlicht sich selbst zum Strahlen bringen kann. Eine Ebene, auf der es sich einbringen kann mit seiner Kreativität und seinem ureigenen Bewegungs- und Ausdrucksvermögen. Es gibt mir persönlich nichts, einem Pferd eine beliebige stereotype Ausführung einer bekannten Lektion beizubringen. Ich möchte kein Abziehbild, von dem ich tausende im Internet und auf Veranstaltungen sehen kann, die mir beispielsweise irgendeinen antrainierten, seelenlosen Spanischen Schritt zeigen.

E-Motion

 

Ich möchte „unseren“ Spanischen Schritt, möchte ihn nicht nur einmal formen und als Zielbild bis in alle Ewigkeit so stehen lassen, sondern möchte ihn tanzen – ihn je nach Stimmung mal größer und ausdrucksvoller, mal fordernder, mal spielerischer sehen.

 

Pferde drücken ihre Emotionen in ihren Bewegungen aus. Wir nehmen ihnen einen ganzen Teil ihrer Erlebniswelt und Ausdrucksmöglichkeiten, wenn wir ausschließlich versuchen, ihnen „korrekte Tango-Grundschritte“ beizubringen. Wirklich Tango zu tanzen beginnt erst nach der Basis-Arbeit, mit dem Erleben des Bewegungsgefühls zwischen zwei Partner*innen und der unsichtbaren Verbindung zweier Seelen.

Beobachtungsgabe und Gespür

 

Und hier kommt neben der Emotion und dem intensiven Erleben des Moments die Intuition ins Spiel. Weder Mensch noch Tier kann allein verstandesgemäß handeln. Wir gebrauchen immer auch unsere unbewusste Gefühlsebene, um beiläufig zu erfassen, was genau jetzt in diesem Moment das einzig richtige ist. Um das zu entscheiden ist es oft geradezu hinderlich in einem Korsett aus Regeln zu bleiben. Wir brauchen auf dieser Kommunikationsebene eher eine gute Beobachtungsgabe, eine schnelle Umsetzung und ein eigenes Ausdrucksvermögen.

Pferdepersönlichkeiten erkennen

 

Harry ist beispielsweise ein sehr extrovertiertes Pferd ist, welches gerne spielt und leicht neue Elemente in sein vorhandenes Repertoire aufnimmt und mit seiner Beweglichkeit viele Vorschläge für neue Lektionen macht. Dagegen steht bei meiner eher introvertierten, sanften Mausi häufig der Blickkontakt und der Dialog mit den Augen im Vordergrund. Wir „tun“ oft zunächst gar nichts, sondern verständigen uns über Blicke, bevor wir handeln. Polly wiederum lenkt sehr oft das Geschehen komplett. Sie gibt oft genug Richtung, Tempo und Thema vor, denn nur wenn sie sich wichtig und im Mittelpunkt fühlt, glänzt sie und öffnet sich dafür etwas neues zu lernen und auszuprobieren. Sie braucht die Sicherheit „bestimmen zu können“.

Einfühlungsvermögen ist wichtig

 

Um wirklich „gut“ im Sinne von pferdefreundlich und persönlichkeitsorientiert trainieren bzw. agieren zu können, brauche ich nicht nur meine Beobachtungsgabe von meiner menschlichen Warte. Darüber hinaus brauche ich auch ein intensives Gespür für das Erlebnis des anderen. Wenn ich mit mir fremden Pferden arbeite, „spüre“ ich beispielsweise oft ein Stocken in einem Bewegungsablauf.

Sich einlassen können

 

Aus meiner Sicht wäre es oft wenig zielführend, einen akademischen Plan aufzustellen, um ein auf diese Bewegung aufbauendes Verhalten zu erarbeiten. An allererster Stelle steht für mich das Verändern und die Regulation der natürlichen Bewegungsfähigkeit. Mich interessiert eine Übung nicht, wenn sie von dem jeweiligen Pferd noch gar nicht, oder jedenfalls nicht schön ausgeführt werden kann. So ist eine „erarbeitete“ Piaffe oft so monoton, sie stimmt einfach vom gesamten Bewegungsablauf nicht, was die Geschwindigkeit, den Takt, die Höhe der Beinbewegungen her nicht.

Mechanische Bewegungsabläufe

 

Solche „Pudeldressur“-Lektionen erhält man allerdings nicht nur im druckbasierten Training, sondern oft genug auch im positiven Pferdetraining, wenn der*die menschliche Trainer*in ohne Bewegungsgefühl für Pferde, Missachten von Körpersprache und Emotion einfach drauflos clickert. Auch da sehen wir oft genug roboterhafte, austauschbare Verhaltensweisen, die nichts mit einem Bewegungsdialog oder dem ehrlichen Ausdruck einer Persönlichkeit zu tun haben.

Aus dem Unterbewusstsein

 

Die Frage nach dem wann ich was mache, um mit dem Pferd zu „sprechen“, kann nicht einzig mit einem Handbuch und klar definierten Signalen umschrieben werden. Ich persönlich möchte kein Pferd, welches beispielsweise ein einziges eng definiertes Angaloppieren auf ein ganz bestimmtes Handzeichen kann und es immer in genau ein und demselben Tempo, genau der gleichen Kadenz und Aufrichtung zeigt. Es soll sowohl explosiv mit voller Bewegungsdynamik aufwärts springen können, wie flach und langsam galoppieren.

Mehr als die Summe der einzelnen Teile

 

Durch die Ausführung meines Signals, meiner Position zum Pferd, durch das vorherige Verhalten und vieles mehr möchte ich gemeinsam mit dem Pferd einen bestimmten Moment interpretieren. Wir einigen uns gewissermaßen auf ein Thema innerhalb dessen wir uns bewegen und uns gegenseitig Vorschläge machen, was alles in welcher Form zu diesem Thema passen könnte und wir dieses noch verändern können. Aus einem solchen Bewegungsdialog ist beispielsweise in einer einzigen Session Harrys Spanischer Schritt rückwärts entstanden. Einfach meiner Intuition folgend, ohne diese Lektion überhaupt an diesem Tag im Kopf gehabt zu haben, ist sie doch entstanden.

Intuitive Wesen

 

Pferde sind hochbegabt in der intuitiven Wahrnehmung. Sie – und wir Menschen letztlich auch – nehmen in Sekundenbruchteilen viel mehr auf, als uns bewusst wird. Es gibt bei beiden eine sogenannte Bewusstseinsschranke. Und genau all diese Themen, die unterhalb dieser Schranke verlaufen, das sind für mich persönlich diejenigen, die eine*n technisch und theoretisch gute*n Trainer*in von einem intuitiven Pferdemenschen unterscheiden.

 

Ich versuche im Beisammensein mit Pferden möglichst oft (wenn ich nicht gerade eine Basiserziehungsaufgabe trainiere oder die Grundbegriffe einer Trainingsmethode vermittle) die Ebene des rationalen Denkens und Planens zu verlassen und Raum für das Erfassen einer Stimmung zu schaffen und so auch dem Pferd Gelegenheit zu geben mir über seine Handlungen Mitteilungen zu machen.

Im richtigen Tempo zum Ende

 

Das Leben hat für jede*n von uns zu jeder Zeit eine unterschiedliche Geschwindigkeit. Es ist gut diese zu spüren und dein eigenes Schritttempo daran zu orientieren. Wenn du dahinschleichst und dabei viel langsamer vorgehst als es deine Natur und die deines Pferdes vorgibt, wird es genauso schwierig eine Einheit zu spüren, wie wenn du immer einen großen Schritt voraus bist und dein Pferd dir quasi hinterherhechelt.

Freiräume bewahren

 

Dabei spielt es auch eine große Rolle das Tempo seinem schöpferischen Tun, der eigenen spielerischen Ader anzupassen. Wenn du dich im Tunnelblick an einem Körperteil deines Pferdes festheftest, nur noch deinen Trainingsplan und die gewünschte Lektion vor Augen hast und nicht mehr dein wunderbares Gegenüber Pferd, dann wird am Ende auch dein Trainingsergebnis wie Schwerstarbeit aussehen. Oft ist es auch dann schon getan, wenn du glaubst, dass noch etwas fehlen könnte bis zur Perfektion. Denn eigentlich ist dieses letzte Quäntchen der Freiraum für euer Selbst.

Und nun ganz viel Freude beim Schaffen eurer Herzensverbindung, Marlitt

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AUTHOR: Conny & Marlitt