Da müssen sie schon etwas leisten?

Oft genug wird der Wert eines Pferdes an Zahlen festgemacht. Eine bestimmte Rasse ist gerade in Mode, also werden hohe Preise für Vertreter dieser Rasse veranschlagt. Der Markt bestimmt so durch vielerlei Aspekte den Preis eines Pferdes. Über eine Sache sind sich allerdings anscheinend sehr viele vermeintliche Pferdefreunde einig: Ein Pferd muss etwas leisten können, sonst ist es zu teuer. Im Klartext bedeutet das oft genug, dass ein vormals angeblich geliebtes „Schätzchen“ sofort als Beisteller auf eine ungewisse Reise geschickt wird, sobald sich herausstellt, dass es unreitbar, chronisch krank oder sonstwie nicht „nutzbar“ ist. Oft kommt da das Argument, dass die Pferdehaltung zu teuer wäre und man es sich nicht leisten könne, für ein nutzloses Tier so viel Geld zu bezahlen.

Was ist mit dem Recht auf ein zufriedenes Dasein?

Doch wie kann das sein, dass einem zu diesem besonderen Zeitpunkt, indem das Pferd „unbrauchbar“ geworden ist, auffällt, dass es so teuer ist? Pferdehaltung ist immer teuer und letztlich muss sich jeder von uns, bevor man ein Pferd anschafft, klarmachen, dass diese Tiere alt werden und dass es von heute auf morgen mit dem Freizeitvergnügen reiten (so man denn sein Hauptaugenmerk darauf legt) vorbei sein kann. Das Pferd als solches ist nicht dafür da unseren Wünschen zu genügen, sondern hat ein eigenes Recht auf ein erfülltes, glückliches Leben. Das Leben an sich hat keinen bezifferbaren Preis und es ist keine Kosten-Nutzen-Rechnung, die über Leben und Tod eines Pferdes entscheiden sollte.

Kein Pferd ist nur ein Reitpferd. LG, Marlitt

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Marlitt Wendt

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.