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RPlus | Pferdepersönlichkeiten
Ego und Selbstbild der Pferde
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Aus dem Schneckenhaus entkommen

 

Bei unseren Reisen zu den noch letzten wilden Pferden dieser Erde fragen wir uns oft, was es ist, das uns Menschen in der heutigen Zeit an diesen wilden Kreaturen so fasziniert. Darauf gibt es natürlich hunderte Antworten, die mehr oder weniger viel Einfluss auf unseren Alltag mit unseren Pferden Zuhause haben. Wildpferde symbolisieren die Freiheit, sie stehen für die Illusion einer intakten Natur und demonstrieren in einer nie gekannten Reinheit was genau das Pferdsein eigentlich bedeutet. Ein essentieller Bestandteil einer unbeschwerten Persönlichkeit ist dabei die natürliche Präsenz, die eigentlich jedes Pferd haben sollte. Es ist dafür geboren frei und es selbst zu sein. Ohne irgend einen Nutzen für eine andere Spezies wie uns Menschen haben zu müssen.

Sich selbst spüren

 

Vielleicht ist es auch diese Kluft zwischen der so deutlich sichtbaren Persönlichkeit von Wildpferden und dem Eindruck, den leider so viele Hauspferde um uns herum machen, die sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen haben, beraubt ihrer Möglichkeiten sie selbst zu sein. Ohne einen inspirierenden, adäquaten Lebensraum, ohne eine richtige Familie, dafür gefangen in einer ganzen Reihe an Anforderungen und Zwängen. Jedes Pferd und jeder Mensch sollte eigentlich von Geburt an in der Lage sein sich selbst zu spüren.

Quellen der Sehnsucht

 

Viele negative Erfahrungen verhindern im Laufe des Lebens dieses Hineinfühlen in sich selbst jedoch. Die eigenen Bedürfnisse und Wünsche werden ebenso unterdrückt wie ureigene Ziele. Das wiederum beraubt uns, ob Pferd oder Mensch, jedoch auch unserer intrinsischen Motivation, welche die Quelle unserer Sehnsüchte darstellt. Es beraubt uns dessen, was unser Leben erfüllend sein lässt, beraubt uns unserem Wunsch nach Selbstverwirklichung.

Ganz und gar vollständig

 

Wildpferde sind so gesehen – von Einzelfällen und auch dort vorhandenen Problemen und schwierigen Lebensbedingungen abgesehen – in gewisser Weise vollständig und ganz. Der limitierende Faktor ihrer Freiheit ist dort nicht der übermächtige Mensch, sondern die Widrigkeiten der Natur sind ihre Herausforderung. Sie zeigen uns so ein mögliches Selbst und dazu noch ein Selbst unter vielen anderen als Teil einer starken, organisch gewachsenen Gemeinschaft.

Ausdruck und Körpersprache

 

Der Ausdruck und die gesamte Körpersprache von Wildpferden ist einzigartig, sie verkörpern jedes einzelne Bewegungsmuster, welches wir in der Verhaltensbiologie je beschrieben haben und sind nicht nur ein blasses Abbild dessen, wie es so oft auf unseren Weiden zu beobachten ist. Sie zeigen ihre Emotionen, interagieren mit anderen und geben ihre Persönlichkeit so nach außen hin preis. Das ist etwas was viele Menschen und viele Pferde verlernt haben – oder nie ausleben durften. Aufgrund ihrer Lebensbedingungen in unserer modernen Welt, ebenso wie aufgrund von negativen Lernerfahrungen in der Kindheit.

Die Natur der Wildpferde # 1

Interaktion zwischen Mutter und Kind

Der inneren Melodie lauschen

 

Das unverwechselbare Selbst präsentieren Pferde von Natur aus in ihren Bewegungen, in ihrer Körpersprache, in ihrer Mimik. Sie lassen sich von dieser körperlichen Melodie leiten, begeistern und beflügeln. Besonders leicht zu erfassen ist der noch ungeschliffene Rohdiamant ihrer Persönlichkeit in Situationen, in denen sie gefallen wollen, in der Kommunikation mit ihren Artgenoss*innen. Sei es in der Interaktion zwischen Mutter und Kind, im gemeinsamen Ruhen im Schatten der Bäume oder aber im eindrucksvollen Imponiergehabe.

Die Natur der Wildpferde # 2

Gemeinsames Ruhen innerhalb der Familie

Ein Stück Wildnis mitnehmen

 

RPlus möchte eine Brücke von der Wildnis nach Hause auf die Weide zu unseren Pferde schlagen. Wird uns bewusst, dass es der Wahrnehmung ihrer verborgenen intrinsischen Motivation bedarf, man selbst sein zu dürfen und sich in seinem Selbst zu zeigen, kann man verstehen, warum es so wichtig ist, seinem Pferd dabei zu helfen aus sich herauszukommen. Ihm dafür einen pferdegerechten Lebensraum zu schenken ist das eine. Das andere ist der Aspekt dabei die Freude am Tun zu entfachen.

Die Natur der Wildpferde # 3

Eindrucksvolles Imponiergehabe

Gemeinsame Freude beflügelt

 

Die Freude am gemeinsamen Dasein ebenso wie die Freude an der Bewegung wiederzuerlangen. Zunächst ohne großangelegte Hintergedanken in Form konkreter Lektionen. Einfach ein Plus für die Bewegungsfreude. Eigene Impulse bemerken, das Pferd loben, es belohnen. Das macht es mutiger und zeigt ihm einen Weg aus seinem Schneckenhaus. Es zeigt ihm, dass wir es sehen wollen, dass wir es schön finden, wenn es sich selbst groß macht, sich selbstbewusst zeigt. Aus dem ersten langsamen, vorsichtigen Herausspähen aus dem Schneckenhaus wird so nach und nach ein echter Austausch von Ideen zwischen zwei Partner*innen auf Augenhöhe möglich. Es werden größere Bewegungen gezeigt, immer mehr starke Posen und schnelle Wechsel. Es entsteht Rhythmus, Kadenz, Präsenz. Wir entdecken hinter der gehemmten Fassade ein agiles Pferd, welches die ursprüngliche Vitalität der Wildpferde in sich trägt.

Schatten ihrer Selbst

 

Viele Pferde erscheinen wie Schattenwesen, wie eine leere Hülle ohne die entscheidende Substanz. Jedes bisschen „Ich“ haben sie so gut in der Dunkelheit versteckt, dass es bei manchen Pferden eine unglaubliche Herausforderung ist dieses Selbstwertgefühl wieder zurück ins Licht zu holen. Darum geht es hier bei RPlus. Es geht um die Pferde, ihr Leben und ihre Persönlichkeit. Nicht um irgendwelche Ziele die wir Menschen als wichtig erachten. Oberste Priorität hat die Persönlichkeitsentfaltung des Pferdes. Pferde, die in ihrem Schneckenhaus gefangen sind, brauchen Erfolgserlebnisse. Viele Erfolgserlebnisse, sehr viele. Sie brauchen Lob und Belohnungen in erster Linie als Geschenke.

Wahrhaftig wertschätzen

 

Erst wenn sie uns glauben, dass wir es mit unseren Geschenken ernst meinen und sie damit erfreuen wollen und diese Geschenke nicht als neue Werkzeuge benutzt werden Macht über sie auszuüben und sie zu manipulieren, werden sie sich öffnen können. Und uns ihr wahres „Ich“ zeigen. Unsere Begeisterung für die Methode der positiven Verstärkung eröffnet uns diese Möglichkeit unsere Pferde aus ihrem mentalen Schneckenhaus zu befreien und ihrer Natur Flügel zu verleihen.

Ach was beflügeln uns doch diese zauberhaften Wesen, Marlitt

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AUTHOR: Marlitt Wendt