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RPlus | Rolle der Nullposition
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Mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede

 

Die Reitwelt ist bunt, immer mehr teilweise exotisch anmutende Reitweisen werden auch in Deutschland angeboten und bieten dem Interessierten eine Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten – ganz nach persönlicher Neigung und Vorliebe. Da scheinen auf der einen Seite die lässigen Westernreiter*innen mit ihren coolen Pferden, die Islandpferdereiter*innen im bequemen Tölt und auf der anderen Seite die klassischen FN-Reiter*innen mit ihren Warmblütern oder die Barockreiter*innen in stolzer Eleganz ganz unterschiedliche Ziele zu vertreten. Ganz nebenbei bilden sich immer mehr Untergruppen wie die Reitweisen nach bestimmten Reitmeister*innen oder die Signalreitweise mit ihrem gerade für Anfänger*innen sehr überschaubaren Konzept oder die Bewegungslehren nach Eckart Meyners oder Feldenkrais.

Dieselben Ziele

 

Sicher unterscheiden sich die einzelnen Strömungen im Detail ebenso wie sich auch die speziell für die jeweilige Disziplin gezüchteten Pferde besondere Talente in einigen Bereichen mitbringen, schaut man jedoch genauer hin, so gibt es doch mindestens ebenso viele Gemeinsamkeiten wie Unterschiede. Egal welche Reitweise uns intuitiv anspricht – etwa weil wir das mit ihr verknüpfte Lebensgefühl schätzen, die bevorzugte Pferderasse lieben oder auch einfach deren Zielsetzung am besten nachvollziehen können, vieles gleicht sich doch bei sämtlichen Richtungen: Sicher jede*r Reitende möchte, dass sein*ihr Pferd langfristig gesund bleibt und körperlich gut in der Lage ist, das Gewicht zu tragen. Es soll dabei nicht verschleißen, sondern im Idealfall schöner, kräftiger und ausdrucksstärker werden. Die Ziele bleiben letztlich dieselben, es unterscheiden sich die Wege und die Reihenfolge der einzelnen Ausbildungsstufen.

Im Detail betrachtet

 

Betrachten wir die populärsten Reitweisen, so wird deutlich was gemeint ist: Das typische nach dem Regelwerk der FN gerittene Pferd durchläuft in seiner Ausbildung die sogenannte Skala der Ausbildung. So wird seine Beweglichkeit und Kraft geschult, indem die Basis durch den Takt und die Losgelassenheit des Pferdes gebildet werden, dem sich die Entwicklung der Anlehnung und des Schwungs anschließt, bevor die weiter ausgebildeten Tiere über den Prozess der Geraderichtung und der Versammlung optimal gefördert werden. Um diese Ziele zu erreichen wird viel Wert auf einen korrekten Reiter*innensitz und eine differenzierte Hilfengebung gelegt.

Die Stationen einer Ausbildung

 

Auch typische Westernreiter*innne durchlaufen ein vergleichbares Ausbildungsprinzip. Auch dort wird den einzelnen Ausbildungsebenen viel Beachtung geschenkt. Die Unterschiede liegen neben den spezifischen Ausrüstungen oder dem gewünschten Gangbild der Pferde im Detail, wie der angestrebten lockeren einhändigen Zügelführung und der deutlichen Signalreitweise. So soll das Pferd ein Kommando theoretisch so lange weiterverfolgen, bis ein neues gegeben wird. Auch das Islandpferd oder Wanderreitpferd werden meist im Sinne einer Signalreitweise geritten. Einzelne Kommandos sollen das Pferd in die Lage versetzen so unbeeinflusst wie möglich zu laufen, um in eine freie Selbsthaltung zu finden.

Blick über den Tellerrand

 

Nimmt man dann noch den Aspekt hinzu, dass die wenigsten von uns wirklich in höheren Leistungsniveaus Zuhause sind, sondern die allermeisten Reiter*innen eher auf einem guten Freizeitreit-Basisniveau unterwegs sind so stellt sich noch mehr die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, streng nach Reitweisen zu unterteilen. So manche*r Reiter*in wird mit dem Spanier auch im Westernsattel glücklich und schätzt die Vorteile des Jogs im Gelände, während man gleichzeitig auf dem heimischen Reitplatz nach barockem Vorbild Seitengänge übt.

Die Rosinen herauspicken

 

Wir modernen Freizeitreiter*innen lassen uns immer weniger in Kategorien drängen und schaffen für uns selbst die besten Voraussetzungen, wenn wir über den Tellerrand schauen und einfach einzelne Aspekte aus unterschiedlichen Bereichen zusammenfassen. Natürlich sollten die Details zusammenpassen und nicht willkürlich herausgepickt sein, aber was spricht dagegen auch einmal Reitunterricht bei guten Islandpferdetrainer*innen zu nehmen oder einem ansonsten „englisch“ gerittenem Warmblüter die Vorzüge des neck-reinings für entspannte Ausritte näher zubringen.

Was spricht dagegen?

 

Pferdegerechtes Reiten ist in jedem Sattel und in jeder Reitweise und auch in Mischformen möglich. Gerade vielseitige Freizeitreiter*innen werden die allgemeingültigen Regeln der Reiterei am besten verstehen, wenn sie in so viele Bereiche wie möglich hineinschnuppern. So manche*r klassische Reiter*in hat eine wirklich unabhängige Zügelführung erst auf dem Rücken eines gut ausgebildeteten Westernpferdes gespürt und so manche*r Westernreiter*in die Merkmale der Taktverschiebungen im Sattel eines Gangpferdes. Jeder Pferdetyp und jede Reitweise besitzt mit ihren unterschiedlichen Talenten und Schwerpunkten inspirierende Aspekte, die es zu entdecken gilt und die für die eigene Reiterei nur von Vorteil sein können.

Das Passende finden

 

So finden auch gerade (noch) Nicht-Pferdebeitzer*innen heraus, welcher Pferdetyp und welche Reitweise für sie selbst in die nähere Auswahl kommen könnte. Pferdebesitzer*innen selbst werden auch bei sich und dem eigenen Zugang zum Pferd und dem Hobby Reiten Veränderungen feststellen. Wer sich vielseitig informiert, stellt sich auch selbst immer wieder im positiven Sinne in Frage. Man bleibt nicht nur beim Althergebrachten, sondern profitiert von neueren Erkenntnissen, lenkt den Blick immer wieder auf neue Facetten und erlebt unterschiedliche Schwerpunkte in immer wieder neuer Gewichtung.

Diversität und Spaß

 

Pferdegerecht kann eine Reitweise auch auf jedem Niveau sein, wenn der*die Reitende weder sein eigenes Können noch die aktuellen Möglichkeiten des Pferdes überschätzt. Kein Pferd braucht für seine Gesunderhaltung eine korrekte Piaffe. Gutes Reiten auf Basisniveau reicht vollkommen aus um viele Jahre Freude am gemeinsamen Tun zu haben. Dabei bietet es sich an sich selbst und die Talente seines Pferdes immer wieder neu zu entdecken. Wer vielleicht bisher wenig Vergnügen an Sitzschulungen an der Longe hatte findet vielleicht Verbesserungspotential bei seinem Sitz in der Arbeit mit inneren Bildern und der eigenen Vorstellungskraft. Wem die Springstunde zu sportlich ist, der kann seinem Pferd Abwechslung auf dem Trailplatz verschaffen oder einmal einen Einstiegsdistanzritt planen. Ganz im Sinne einer vielseitigen Ausbildung von Pferd und Reiter*in.

Das Glück dieser Erde… Marlitt

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Marlitt Wendt

 

 

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.

Conny Ranz

 

 

Ich bin Pferdefotografin und Grenzgängerin. Mit meiner Kamera bewege ich mich zwischen den Welten. Zwischen Tier und Mensch, zwischen Traum und Realität. Pferde ihrer Natur entsprechend in ihrer ganzen Persönlichkeit zu zeigen, begeistert mich damals wie heute. Dazu bin ich unter anderem europaweit auf den Spuren der Wildpferde unterwegs. Diese Begegnungen erwecken stets den Mut zur Freiheit in mir. Mit meinen Bildern durfte ich bereits an einigen Buchprojekten namhafter Verlage sowie in diversen Pferdemagazinen mitwirken. Vor allem aber verleihe ich damit unserem gemeinsamen Herzensprojekt RPlus aus vollster Überzeugung Flügel.

AUTHOR: Marlitt Wendt