Wahrnehmen und bewusstmachen

Jeder Mensch hat seinen ganz eigenes Energielevel, welches sich unter anderem in der Reaktionszeit und Impulsivität, aber auch in der Körperspannung wahrnehmen lässt. Pferde sind als soziale Lebewesen, die über Körpersprache kommunizieren, sehr sensibel in ihrer Wahrnehmung der so ausgesendeten Energie. Sie reagieren auf minimale Veränderungen der Körperhaltung, wie eine leichte Drehung des Oberkörpers oder eine etwas andere Positionierung der Beine direkt und unmittelbar. Damit können wir durch unsere Körperspannung entweder das Wohlbefinden und Vertrauen des Pferdes stärken oder aber einem Trainingserfolg selbst im Wege stehen.

Körperspannung oft unbewusst

Oft fällt einem allerdings nur auf, dass es im Training an irgend einer Stelle hakt. Man kommt nicht so schnell voran wie man es sich vorstellt oder bemerkt, dass das Pferd unsicher oder unruhig reagiert. Der Gedanke, dass man nun, bevor man an weiteres Training für das Pferd nachdenkt und über einen solchen Trainingsweg, nachforschen sollte, welchen Anteil man selbst an der Situation hat, kommt vielen gar nicht in den Sinn. Wir sind oft blind für das eigene Energielevel und merken gar nicht wie verkrampft wir oft sind, wie gestresst oder wie ungeduldig. Dabei ist die eigene Körperspannung ein sehr guter Indikator für die eigene Befindlichkeit.

Weder zu viel noch zu wenig Energie

Der erste Schritt die eine Energie auf ein sinnvolles Level zu heben bzw. zu senken ist überhaupt wahrzunehmen wie es aktuell um die Muskelspannung bestellt ist. In sich hineinzuhorchen welche Körperpartien vielleicht angespannt sind. Oft ziehen wir beispielsweise wenn wir Stress haben die Schultern hoch. Ein verspannter Nacken kann die Folge sein. Bemerkt man eine solche ungünstige Körperspannung, so kann man sich diese noch mehr bewusst machen, indem man die Schultern maximal hochzieht um sie dann bewusst komplett fallenzulassen. Der Kontrast zwischen den beiden möglichen Extremen hilft uns im Umgang mit dem Pferd ein Mittelmaß und unsere Komfortzone zu finden.

Bewegungen mit Leben füllen!

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Marlitt Wendt

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.