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RPlus | Elixier des Glücks
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Wie Glücksboten die Stimmung des Pferdes beeinflussen

 

Wie auch beim Menschen hat das Glücksgefühl des Pferdes seinen Ursprung im Gehirn. Pferde können ebenso euphorisches Glück empfinden, einfach mit sich still zufrieden sein oder spontan in eine fröhliche Stimmung geraten. Im Gehirn bestimmt ein buntes Potpourri unterschiedlicher Botenstoffe, die wissenschaftlich als Neurotransmitter bezeichnet werden die Ausprägung der einzelnen positiven Gefühlslagen. Sie sind wenn man so will die Zutaten des Glücks, ihr Vorhandensein oder Mangel führt zu einem charakteristischen Erleben einer Situation. Die bekanntesten „Glückshormone“ sind die Endorphine, Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Noradrenalin.

Etiketten als Namensgebung

 

Oft werden diese einzelnen Botenstoffe als Stellvertreter für ein bestimmtes Gefühl genannt: So wird Oxytocin beispielsweise gerne als “Kuschelhormon“ bezeichnet, da seine auffälligste Funktion bei der Bindung zwischen Mutter und ihrem Kind als erstes entdeckt wurde.
Schön wäre die Vorstellung das ein einziger Stoff eine bestimmte vorhersehbare Reaktion hervorruft, aber so einfach hat die Natur das oft verwirrende Gefühlsleben unserer Pferde nicht gestaltet, Gefühle flitzen eben nicht mit einem Botenstoff-Etikett durch unsere Köpfe. So wurde z.B. im Clickertraining bei einer wissenschaftlichen Untersuchung ein erhöhter Wert des “Glückshormons“ Dopamin gemessen, man könnte nun annehmen daraus ergibt sich automatisch die Schlagzeile: „Clickertraining macht glücklich!“

Die Realität ist komplex

 

Aber allein beim Dopamin kennen wir bisher schon mindestens 5 verschiedene Rezeptortypen, also Andockstellen für diesen Botenstoff, die zu ganz unterschiedlichen chemischen Kaskaden, also letzlich gefühlsmäßigen Reaktionen führen können.

Außerdem verhalten sich diese eigenwilligen Botenstoffe auch noch ein bisschen wie Gäste auf einer Party, einige fühlen sich gehemmt durch die Anwesenheit Anderer, dann gibt es Exemplare die erst vor Publikum so richtig aufdrehen und manche Partygäste entfalten erst dann ihre größte Wirkung wenn sie durch Abwesenheit glänzen und so zum Gesprächsthema des gesamten Abends werden. Die Anwesenheit von diesen Glücksboten führt nicht zwangsläufig zu einer positiven Gesamtstimmung, sondern wir müssen auch immer ihre Wechselwirkungen untereinander, den jeweiligen Reaktionsort und die vorliegende Gesamtsituation berücksichtigen.

Auch im positiven Pferdetraining kann das Pferdegehirn in Glückshormonen baden und trotzdem einen erhöhten Stresslevel aufzeigen. Nur wenn wir uns bemühen den Gesamtkontext der pferdischen Erlebniswelt aufmerksam zu beobachten, können wir Aussagen zu dem möglichen Wohlbefinden unserer Pferde treffen, denn isoliert betrachtet sind weder das rege Ohrenspiel, noch eine flache Atmung und natürlich auch nicht der erhöhte Dopaminspiegel aussagekräftige Glücksindikatoren.
Die Chemie des Glücks ist leider komplexer als uns manchmal lieb ist, aber es liegt in unserer Hand einen glücklich-machenden Cocktail für uns und unsere Pferde daraus zu mixen.

Glücklichsein ist der Weg denke ich,  Marlitt

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Marlitt Wendt

 

 

Ich bin Verhaltensbiologin und eine Pionierin auf dem Gebiet des Trainings mit positiver Verstärkung für Pferde. Das was zunächst als private Leidenschaft begann, ist seit fast 20 Jahren meine Berufung. Ich habe meinen Traum verwirklicht und durfte mein Wissen und meine Erfahrung als Autorin in vielen Sachbüchern und Fachartikeln veröffentlichen und als Dozentin auf Seminaren im gesamten deutschsprachigen Raum in der Praxis umsetzen. RPlus ist nun die Quintessenz meiner bisherigen Arbeit. Mit RPlus als Idee, positive Verstärkung in ihrer Gesamtheit darzustellen und den Grundgedanken des Gebens wirklich zu leben, veröffentliche ich hier lerntheoretische Inspirationen, meine eigenen Ausbildungskonzepte und persönliche Einblicke in meine Pferdewelt.

AUTHOR: Marlitt Wendt